Männerschmieden – ein Gesprächskreis für Männer- trifft sich ca. alle sechs Wochen am

    Freitag Abend an unterschiedlichen Orten.

Wir sprechen von Mann zu Mann in gemütlicher und offener Atmosphäre über
 - Familie,
 - Arbeit, 
 - Freizeit,  
 - Politik,
 - Bibel und Glauben.
Wir sind überzeugt, dass wir durch Gespräche uns selbst und andere besser verstehen lernen. Wir denken, dass der Austausch positive Auswirkungen auf die Beziehung hat, in denen wir leben. Der Name ist entstanden bei einer Freizeit, zu der wir tatsächlich geschmiedet haben. 

Jeder Mann ist herzlich willkommen. Termine stehen im Gemeindebrief.
Ansprechpartner ist Pfarrer Christian Sparsbrod

 

Männerschmieden zur Jahreslosung 2024

Am Freitag dem 2.2.24 trafen wir uns wie schon Tradition um 18.00 Uhr zum Friedensgebet.
Anschließend verteilten wir die Autos auf die Gekommenen.
Es ging nach Hoheneiche in den Gemeinderaum der Kirchgemeinde dort.
Der Pelletofen war gut programmiert und wärmte uns. Zunächst saßen wir bei eine guten und reichhaltigen gemeinsamen Abendessen mit sehr schönen Spezialitäten. Es gab gute Gespräche über alle möglichen Themen.
In einem Halbkreis setzten wir uns nach dem Essen um den Ofen und sprachen über die Jahreslosung " Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe ".
Wie umgehen und reden miteinander, wenn schwierige Menschen und Meinungen aufeinander treffen. Wo ist Nettigkeit und wo Widerstand gefragt ? Wie kann dies  in Liebe geschehen und was ist damit genau gemeint.
Geholfen hat uns ein Bild von  Petra Arndt auf einem Plakat. Ein Lesezeichen nahm jeder mit nach Hause aus diesen guten Abend.
Jahreslosung-2024_Lesezeichen

Das nächste Männerschmieden ist am 22.3.24 wieder 18.00 Uhr zum Friedensgebet.

Christfried Herklotz

 

 

 

Männerschmieden zum neuen Jahr

Am 12.1.2024 trafen wir uns zum Friedensgebet.
Am Ende der Woche der Bauernproteste war diese das Thema. Wir beteten für Frieden im Land und um Einigung und Lösungen in für die Landwirtschaft aber auch für die Welt.

Wir kamen dieses Mal zu Tee und kleinen Snacks zusammen zu einem Gespräch ohne Thema. Aber natürlich entstanden Themen und wir sprachen über die Frage: Was kommt nach dem Tod? Entstanden war die Frage durch eine Äußerung: " Wo stehe ich auf dem Weg hin zur Ewigkeit?" und durch die Frage, wie da evangelische und katholische Vorstellungen sind. Gelandet sind wir bei der Bibel und genauer beim 1.Korintherbrief Kap.16, wo Paulus den Gegensatz zwischen dem Hier und Dort und von Verwandlung spricht.
Später spielte das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg eine Rolle (Mt 20) hinsichtlich der Frage, wie gerecht Gott ist. Der Hinweis, dass es hier vor allem darum geht, dass jeder genug zum Leben hat, egal was er leisten kann, wurde als hilfreich empfunden.

Über Silvester tauschten wir uns aus und hörten einen kurzen Bericht über eine Reise in die Masuren. So kamen wir zum Deutschen Ritterorden und zur Johanneskirche in Saalfeld, wo das Lamm in einem der Schlusssteine das Wappen des Ordens trägt.
Es folgte noch die Erinnerung an die Termine der Allianzgebetswoche und der Gebetswoche für die Einheit der Christen jetzt im Monat Mai mit herzlicher Einladung an alle.

Das nächste Treffen ist am 2.2.2024 in Hoheneiche mit Beginn 18 Uhr in der Johanneskirche zum Friedensgebet. Die Jahreslosung wird dann Thema sein.

Christian Sparsbrod

 

 

Treff mit dem Maler Eckhard Zabel

Nachbetrachtung zu unserer "Männerschmieden " Veranstaltung am 01.12.2023.

Im Gemeinderaum Kirchplatz 3 hatten wir den Saalfelder Maler Eckhard Zabel zu Gast.
Ich persönlich, hatte mich schon sehr darauf gefreut. Bilderschauen ist für mich auch immer so etwas wie eine innere Einkehr, die je nachdem, inneren Frieden, Aufgewühltsein, Freude oder auch Nachdenklichkeit schenken kann.
Was wir dann, teils vom Beamer, teils auch Original, sehen durften, war überaus vielseitig. Vom Fotorealismus über Surreales bis zur Ikonenmalerei, gemalt oder gezeichnet, mit Acryl, Öl, Stiften, Pinsel, Folien.....,die Kreativität, Vielseitigkeit und Fertigkeiten von Eckhard Zabel empfanden wir als äußerst beeindruckend.
Ich hatte mich also nicht umsonst auf diesen Abend gefreut. Und das ging wohl nicht nur mir alleine so.
Es bestätigt, wieder einmal darin, das man für Kunst und Kulturgenuss, gar nicht zwingend, bis in weit entfernte, angesagte Kulturtempel reisen muss. Es sei denn, man macht vor der eigenen Haustür die Augen nicht auf, weil man eben auch nichts erwartet.
Noch mal einen herzlichen Dank an Eckhard Zabel, für die Mühe uns seine Bilder nahe zu bringen.
Ich würde mal sagen, der Abend hat uns sehr beschenkt.
 Andreas Tietz

 

 

Weinlese bei Harry

Nach dem Friedensgebet trafen sich leider nur 8 willige Männer bei Harry zur Weinlese, zur späten Weinlese.
Es war Abend, es war dunkel und es war kalt am 27.Oktober im Jahr 2023. Die richtige Zeit zur Spätlese. Die blauen Trauben in großer Zahl an der Südseite des Hauses und in den Zweigen des Ahornbaumes. Im Senkgarten, an der kalten Nordseite, war die Weingrotte mit Planen eingehüllt. Außen brannten die Fackeln, innen das Feuer in der Waschmaschinentrommel und viele Kerzen in der Naturstein Rundmauer. Es war einfach mollig warm.
Auf dem großen Tisch hat Harry’s Frau Elisabeth köstlich, mit Tischdecke, Speisen und Getränke eingedeckt.
Unser Thema: Martin Buber "Die Erzählungen der Chassidim". Die Geschichten der Chassidim, einer Frömmigkeit des ursprünglich osteuropäischen Judentums. Christian Sparsbrod las aus dem Buch: Martin Buber "Die Erzählungen der Chassidim".
Auch beschäftigten wir uns mit Artikeln der "Jüdischen Allgemeine" zum Pogrom in Israel am 7.10.2023. Ein Beitrag von Christian E. war lange Zeit unser Gespräch über seine bezahlte Arbeit als Betreuer ehemaliger Häftlinge.
Zur fortgeschrittenen Zeit fielen die gewohnten Regentropfen auf die Planen und dem Esstisch. So wurde der besinnliche Abend mit dem Gebet, ohne dem sichtbaren Vollmond, vollendet.
Zum Abschied gab es Weintrauben zum mitnehmen und keine Töne von dem „Klavier im Zaunsfeld“.

 

 

In der katholischen Kirche in Unterwellenborn

Kurzbericht zum „Männerschmieden“ am 21.07.2023

Diesmal waren wir zu Gast in der Katholischen Kirche in Unterwellenborn. Sie wurde in den 50-er Jahren erbaut und 1953 vom Bischof aus Würzburg geweiht.
Ursprünglich wurde dieser Ort Unterwellenborn gewählt, weil davon ausgegangen war, dass das später in Gorndorf gebaute Neubaugebiet in Unterwellenborn für die Maxhüttenmitarbeiter errichtet wird. Trotz der veränderten Situation war ein reges Leben in der Kirche und Gemeinde zu verzeichnen, da viele Menschen nach dem Krieg hier Arbeit und Brot fanden.

Nach einem kurzen Gebet in der Kirche war eine geraume Zeit, sich dieses Gotteshaus in Ruhe zu betrachten und Eindrücke miteinander auszutauschen. Besonders der schlichte Kreuzweg und das Kreuz im Altarraum luden zur Besinnung ein.
Anschließend waren wir im Gemeinderaum der Kirche bei guter Bewirtung durch Michael Oswald, um anschließend über unser eigenes Leben auszutauschen.
Wer bin ich? Was würde ich gerne von mir erzählen, mitbringen, zeigen? Eine recht interessante Runde mit unterschiedlichen persönlichen Eindrücken und Begebenheiten war das Ergebnis dieses Abends.
Mit einem abschließenden Gebet, dem Segen für unser weiteres Tun und dem gemeinsamen Aufräumen endete unser „Männerschmieden“.
Jürgen Wolfram

In Kirchhasel am 30.6.2023

Wir wollen keine braune Kirche

Nach dem Friedensgebet fuhren wir nach Kirchhasel, wo wir zunächst die der Heiligen Ursula geweihten Kirche mit ihrem prachtvollen Schnitzaltar besichtigten. Den weiteren Abend verbrachten wir im Gemeinderaum des Pfarrhauses.
Nach dem gemeinsamen Abendessen übernahm Christfried die thematische Gestaltung. Er gab uns einen Einblick seiner Recherchen über die Kirche im Dritten Reich. Die Anfänge für eine nationalsozialistisch geprägte linientreue Kirche wurden, wen wundert das schon, in Thüringen gelegt. In der deutschen evangelischen Kirche wurde selbst die Bibel dahingehend frisiert, dass selbst Judenverfolgung und -vernichtung theologisch vertretbar war. Und über allen, selbst über Jesus, stand Hitler.
Selbstverständlich folgten nicht alle Pfarrer der Nazi-Ideologie. Es entstand die Bekennende Kirche. In unserer jetzigen Zeit bekennt sich die Evangelische Kirche zu einer Farbenvielfalt, nur eine Farbe wollen wir nicht sehen. Die jüngste politische Entwicklung, Umfrage- und Wahlergebnisse, speziell auch wieder in Thüringen geben uns aber Anlass zur Sorge. Und leider ist es so, dass rechtsgerichtetes Gedankengut sich auch bei einigen Gemeindegliedern wieder einnistet. So unterschiedlich wir auch manchmal bei diversen Themen sind, da waren wir uns alle einig: Wir wollen keine braune Kirche! Nie wieder!
Alte Schnitzaltäre anzuschauen ist eine schönere Reise in die Vergangenheit.
Enno Pfaffenberger

 

 

Männerschmieden mit Richter Andreas Spahn am 12.5.23

Viele Regeln sind in Recht und Gesetz gegossen. Da ist es doch nur passend jemanden, der sich damit auskennt, zum Männerschmieden einzuladen. Und unser Jugend- und Strafrichter im Landkreis Herr Spahn ist dieser Einladung, wie er sagte, gern gefolgt. Neben seinen seinen vielen Lebensstationen, die ihn im Gründungsjahr des Männerschmiedens, 2008 auch fest in Saalfeld haben Wurzeln schlagen lassen, ging es in dem gut vierstündigen Gespräch um (fast) alle Lebenslagen.
So war es sicher für jeden in der großen Runde interessant, womit ein Richter sich konfrontiert ist und wie er die Gesellschaft sieht. Sehr offen hat er auch kritische Fragen beantwortet. Die Frage jedoch ob ein christliches Weltbild bei der Arbeit helfe, hat er aufgrund des Neutralitätsgebotes aber offen gelassen.
Der Abend hätte wohl bis weit nach Mitternacht gehen können und Herr Spahn war auch zum Schluss noch hellwach und aufmerksam. Wahrscheinlich braucht man dieses Durchhaltevermögen auch in tagelangen Verhandlungen. Und noch eine Besonderheit hatte dieses Schmieden: Der Platz am Kirchplatz 3 hätte nicht gereicht und auch nach dem Umzug ins Gemeindehaus waren alle 20 Plätze am großen Rund besetzt. Es ist bereichernd aus so unterschiedlichen Lebenslagen zusammenzukommen; gemeinsam zu essen, zu beten und miteinander zu sprechen.

Henryk Thalmann

In Schmiedefeld (bei Saaleld)

Am 31.3.23 trafen wir uns wie gewohnt zum Friedensgebet in der Johanneskirche in Saalfeld. Anschließend ging es nach Schmiedefeld (bei Saalfeld) .
Hier erwartete uns schon Pfr. Lang und ein Kirchenältester.
Die Michaeliskirche in Schmiedefeld ist eine schöne, mittelgroße Kirche mit einem hölzernen Tonnengewölbe und ein eindrucksvollen Bemalung und einem Taufengel.
Von beiden Schmiedefeldern bekamen wir umfangreiche Schilderungen rund um die Kirche und deren Gemeinde.
Im Pfarrhaus, unweit der Kirche fanden wir ein reichhaltiges Abendbrot und gute Gespräche sowie weitere Erzählungen und Erlebnisse .
Unser Thema war an diesen Abend: „Die Deutungen des Kreuzestodes Jesu oder noch vielmehr: Was bedeutet sein Sterben und seine Auferstehung für mich persönlich.“
Wir stellten fest, dass es sehr viele verschiedene Deutungen schon im Neuen Testamet gibt.
Jeder von uns brachte eine eigene, ganz persönliche Deutung mit. Und wir bemerkten, das es kein Richtig oder Falsch dabei gibt.
Der Theologe Jörg Zink hat seine Gedanken, seine Deutung so formuliert:

Was wir Menschen urteilen können, ist zu wenig.
Hinter dem Tod Jesu steht ein Rätsel,
das wir nicht lösen.
Ein Wille Gottes, den wir nicht deuten.
Um Versöhnung zwischen Gott
und uns Menschen geht es allemal.
Nach diesem Tod dürfen wir sagen:
Es ist alles gut zwischen Gott und uns.
Es gilt alles, was das Evangelium uns sagt.
Warum das so ist, das haben Christen
in allen Jahrhunderten immer wieder gedeutet,
nicht jeder so wie der andere.
Sie sprachen von Stellvertretung.
Aber was Stellvertretung eigentlich ist,
das konnte noch niemand wirklich zeigen.
Es bleibt ein Geheimnis zwischen Jesus und Gott selbst.
Und hier eigentlich wurzelt unser Glaube.
(aus: Jörg Zink, Was Christen glauben,GTB 1999, S. 54 f.)

Christfried Herklotz

Im Theater Ruolstadt

Himmel über Charkiw

„War es schön?“ Meine kleine Tochter wollte wissen wie es war, beim Männerschmieden, ob es mir gefallen hat. Na ja, schön ist mit Sicherheit nicht der richtige Ausdruck. Es war gut, informativ, beeindruckend, bewegend, aber es war nicht schön. Dazu waren Anlass und Thema zu unschön. Als wir uns trafen, am 24. Februar 2023, jährte sich der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Diese Invasion mit globalen Folgen, auch für unser Leben in Deutschland, ist einfach schrecklich – besonders schrecklich natürlich für die Ukrainer und Ukrainerinnen.
Nach dem Friedensgebet, das von und gestaltet wurde, und dem gemeinsamen Abendessen, zu dem es meines Erachtens nach auch besinnlicher zuging als üblicherweise, fuhren wir nach Rudolstadt in den Schminkasten. Das Theater hatte zu einer Lesung geladen. „Himmel über Charkiw“ Vier Schauspieler lasen abwechselnd aus dem literarisch konservierten Kriegserleben verschiedener ukrainischer und russischer Autoren und Autorinnen.
Dabei wurde chronologisch vorgegangen. Begonnen wurde schon 2014 mit der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim. Die Weltgemeinschaft empörte sich und machte weiter wie bisher. Die Mahner, die den Finger hoben, wurden ignoriert und sollten Recht behalten. Eigentlich begann der Krieg schon da.
Mir lief es paarmal kalt den Rücken runter, als ich hörte. Abgerundet wurde die Lesung mit Ausschnitten aus dem YouTube- Kanal eines russischen Bloggers in russischer Sprache mit englischen Untertiteln. Sicherlich war auch das sehr zum Nachdenken anregend, da ich jedoch beiden Sprachen nicht mächtig bin, wurde ich durch diesen Beitrag ein wenig aus meinen Emotionen herausgerissen. Aber das ist nicht so dramatisch.
Wirklich dramatisch ist, dass die Kriegstagebücher weitergeschrieben werden.

Enno Pfaffenberger

Männerschmieden zur Jahreslosung

Das Männerschmieden an Epiphanias, den 06.01.2022 fand, nach einem kleinen Friedensgebet in der Johanneskirche, im Gemeindehaus der Michaelskirche in Hoheneiche statt.

Im Mittelpunkt des Abends stand die Jahreslosung für 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ 1. Mose 16,13.

Nach gemeinsamen Abendessen wurden, in geselliger Runde, die dazugehörigen Bibelstellen gelesen und interpretiert, sowie Ideen für kommende Treffen geschmiedet.

Auch wurde wieder kräftig gesungen und war alles in allem ein gelungener und schöner Abend.
Steve

 

 

Männerschmieden in Böhlen bei den Kaffepflückern

„So war es also, mein erstes „Schmieden“ als Teil der Gemeinde in Saalfeld.
Nicht nur wurde ich mitgenommen auf ein Fahrt von befreundeten Gemeindebrüdern knapp hinter die Grenze des Landkreises nach Böhlen, sondern wir alle wurden von unseren Gastgebern Schanz und Carsten eingeladen auf die Spuren einer unfreiwilligen erzwungenen Reise von etwa 150 Böhlenern im Jahr 1852 in das 14.000 km entfernte Santa Catarina in Brasilien.
Doch es ist nicht nur eine Erzählung der gar nicht so lang vergangenen regionalen Geschichte. Noch heute leben dort in 4., 5. und 6. Generation in den Dörfern am Rande des Regenwaldes die Nachfahren der Zwangsaussiedler, deren untereinander gesprochenes „Kaffeepflückerisch“ nicht nur den böhlenern Dialekt sondern auch das Geschehen der Vertreibung von damals widerspiegelt.

So war das beeindruckendste an dem Abend auch die Beharrlichkeit, mit der zwei Heimatforscher einen vergessenen Teil der Geschichte Böhlens in über 25 Jahren privatem Engagements wieder ans Licht gebracht und den Menschen einen halben Erdball entfernt und 170 Jahre später ihre Geschichte zurückgegeben haben. Denn wissen, woher sie stammen, wissen die Kaffeepflücker erst wieder seit 2015, dank zweier Menschen mit langem Atem und Glaube an die Fügung.

So wurde es rund um den Film auch ein Abend mit langen Gesprächen bei Brot, Käse, Wurst und Bier über das Vergessen werden dort und das Vergessen wollen hier, über Vertreibung und Ankommen mit den damit verbundenen Nöten, Konflikten und Opfern, aber auch über das Leben mit der und ohne die eigene Geschichte. So galt auch der Segen am Ende des Abends den Menschen weit entfernt in Südamerika, die uns zum Teil in Verwandtschaft, vor allem aber in Sprache und Wurst nach Thüringer Art nach eineinhalb Jahrhunderten noch immer verbunden sind.

Viele Grüße und danke für den Abend
Henryk Thalmann

 

 

Weinlese bei Harry

Weinlese bei Harry

Nach dem Friedensgebet in der Johanniskirche, ging es wieder einmal hoch zu Saalfelder Flur in das Grundstück vom Harry. Jener hatte geladen zur Weinlese in der „Weingrotte“. Es war etwas kühl, dunkel und Regen war auch angesagt. So wurden etwa 10 Männer empfangen mit Feuer, mit Planen überdachtes Stagengerüst für vielen Trauben und Party-Beleuchtung. Die Bänke und Stühle waren gepolstert. Der große Tisch war schon von Elisabeth geschmückt und die Speisen Mundgerecht auf den Tisch verteilt. Eine tolle Atmosphäre unter dem Laubdach.

Das Thema: „ #wärmwinter“. Eine Aktion von Diakonie und der EKD (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), um Menschen mit innerer und äußerer Wärme zu unterstützen. Wir schauten uns etwa ungläubig und ratlos an. Die Weltpolitik (der Verteidigungskrieg in der Ukraine), die gestiegenen Energiepreise, die Umweltprobleme, die neuen Flüchtlingsströme machten das Thema notwendig. Wir dachten an Wärmestuben in der Stadt verteilt. Spenden wie Holz, Kohle, warmes Essen, Teestuben und Geldspenden für Bedürftige. So was gab es früher in Kriegszeiten. Wir suchten in unseren Bekanntenkreis nach den Bedürftigen, erstmal ohne Ergebnis. Erstmal abwarten wie sich die Energiepreise entwickeln.

Dass Colum da war, war sehr schön. Durch seine Lieder hatte der Abend wieder etwas ruhiges. Zuhören und bei sich sein. Auch die spontanen Kanons waren schön. Regentropfen auf die Planen vollendeten den besinnlichen Abend.

Zum Abschied gab es Weintrauben zum mitnehmen und einige Töne von dem „Klavier im Zaunsfeld“.

Harald Piesch

Männerschmieden in Krobitz und Weira

Wir trafen uns am Abend um 18 Uhr zu dem Friedensgebet in der Johanniskirche zu Saalfeld an der Saale.
Anschließend fuhren wir nach Krobitz zu der Sankt-Anna-Kapelle, die sich mitten auf einem Feld befindet. Diese war in ein wunderbares Abendlicht gehüllt. Zwei Herren empfingen uns und entführten uns in die Geschichte der 900 Jahre alten romanischen Kapelle, die wohl einmal zu einem Gutshof gehörte. In den letzten Jahrhunderten ist sie verwaist und es wurde überlegt, wie man der kleinen Kapelle neues Leben einhauchen kann.
Carsten Nicolai wählte die Kapelle aus, um in ihr eine Orgel zu installieren. Es ist eine ganz besondere Orgel, bei der Glaspfeifen mit Flammen zum Klingen gebracht werden. Daher rührt auch der Name Feuerorgel. Die Klänge, die uns in einem 12 minütigen Stück dargeboten wurden, erstaunten uns zunächst. Sie sind nicht unbedingt harmonisch, dazwischen ein Brummen und das Zischen der Gasbrenner. Ich empfand es als eine unheimliche Stimmung. Im Anschluss versuchten wir einen Ton aufzunehmen und begannen zu Tönen. Stimmten schließlich gemeinsam in den Gesang „Laudate Dominum“ ein.
Es war in allem ein besonderes Klangerlebnis. Anschließend zogen wir weiter nach Weira in die Winterkirche der Kirche und tauschten uns bei einem zünftigen Abendbrot weiter über unsere Erlebnisse aus.

Christian Elis

Bitte schauen Sie sich Klangbeispiele und Informationen zu Feuerorgel in Krobitz an:

www.kirchen-aufgeschlossen.de/projekte/krobitz

feuerorgel-kapelle-krobitz.de

 

 

 

Männerschmieden in Könitz 18.3.22

Wie schon Tradition trafen wir uns um 18.00 Uhr zum Friedensgebet in der Johanneskirche. Es stand bei mir besonders unter dem Eindruck das die Zeit des Friedens in Europa wohl vorbei ist.

Und für den Frieden zu beten wohl das einzige was wir tun können. Frau Rösel brachte das auch in ihrer kurzen Auslegung für mich sehr deutlich zur Sprache.

Anschließend fuhren wir nach Könitz ins Schloss, dessen neue Besitzer Buddhistische Mönche sind. Nach einer Führung durch die empfangsbereiten Räume und einigen Erklärungen lud uns der Herr Mönch zu einer Tasse grünen Tee ein. Dort kamen wir ins Gespräch. Mit unseren Englisch Fragmenten unterhielten wir uns. Vor der Verabschiedung beteten wir gemeinsam und Pfarrer Sparsbrod stellte eine Kerze auf den Altar. Ein Satz aus dem Buch das wir alle geschenkt bekommen haben ist dabei verlesen wurden und mir noch immer fest im Gedächtnis : „Man sollte die Weisheit nicht vernachlässigen, man sollte die Wahrheit aufrecht erhalten, man sollte Verzicht üben und man sollte Frieden üben.“ Diesen verlas Pfarrer Sparsbrod auf Deutsch und der Herr Mönch auf Thailändisch.

Anschließend ging unsere Reise für diesen Abend weiter und wir wurden im Heimatmuseum in Könitz erwartet nach einer Führung durch die Räume und unser gemeinsames Abendessen hatten wir noch viele Fragen an Annett Färber die Leiterin des Museums. So erfuhren wir noch viel wissenswertes über unsere Heimat. Doch auch das Thema Krieg und unser Umgang damit beschäftigte uns den ganzen Abend.

Mit Gebet und Segen endete ein sehr interessanter und spannender Abend.

Danke an den Herrn Mönch vom Thailändisch Buddhistischen Zentrum in Könitz an Enno (Catering) und an Annett (Museum) die uns diesen spannenden Abend ermöglichten.

Michael Oswald

 

 

Männer in Sankt Jacob

Männerschmieden am 6. Mai 2022

Am 6. Mai trafen sich die Männer nach dem Friedensgebet in der Johanneskirche in St. Jacob auf der Höhe oberhalb von Munschwitz. Pastorin Monika Kundt empfing uns im Pfarrhaus zusammen mit ihrem Mann, die beide vor Jahren hier und auf der Saalfelder Höhe verantwortlich für die Gottesdienste waren. Später wurden ihre Pfarrstellen reduziert, so dass ihr Mann aus dem Pfarrdienst ausstieg. Er wechselte in eine Beratungsstelle der Diakonie für Familien-und Lebensberatung.
So weit die Informationen zur Pfarrsituation. Pastorin Kundt ist heute pensioniert und vertretungsweise in den Gottesdienst mit eingesetzt. Monatlich finden in St. Jacob Gottesdienste statt. Ich erinnere mich gern an die Gottesdienste, die wir als katholische Gemeinde am Pfingstmontag hier in dieser Kirche gemeinsam mit den evangelischen Christen feierten. Mit dem Zug nach Leutenberg und dann als Pilgerweg nach St. Jacob. Eine schöne Tradition, die aber in den neunziger Jahren nicht weitergeführt wurde. Nach dem Empfang und einer kurzen aktuellen Situation führte uns Frau Kundt durch die Kirche, die einen guten renovierten Eindruck auf mich machte, erläuterte die Bilder am Hochaltar und berichtete von den Aktivitäten um die Kirche. Anschließend machten wir einen Rundgang durch den Pfarrfriedhof, sie gab Erläuterungen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und führte uns dann zu einem der früheren drei Brunnen, der noch Wasser führte.
Danach waren wir im Pfarrhaus zum gemeinsamen Abendessen, an dem auch das Ehepaar Kundt teilnahm.
Gestärkt hatten wir anschließend an diesem Abend eine Schriftstelle aus dem Lukas-Evangelium (Lk24, 13-35) über die Stelle der „Emmausjünger“ aus verschiedenen Übersetzungen, die mehrmals verlesen wurde und wo dann jeder etwas dazu sagen konnte. „Brannte uns nicht das Herz, als Jesus mit uns redete und den Sinn der Schriften eröffnete?“ Diese zentrale Frage berührt auch uns immer wieder, wenn wir Schriftstellen lesen und darüber nachdenken, was sie mit unserem Leben zu tun haben. Ein sehr interessantes Gespräch kam dadurch zustande und wir beendeten unserem Abend mit dem gemeinsamen Gebet des Herrn – dem Vaterunser.

Jürgen Wolfram

Männerschmieden in Unterwellenborn

Männerschmieden am 28.01.2022 Nach dem Friedensgebet trafen wir uns im Gemeindehaus in Unterwellenborn, doch zuvor unternahmen wir eine Wanderung rund um das Stahlwerk. Dieser Vorschlag von Michael, wurde bereitwillig angenommen, als Ersatz für eine Winterwanderung, die sonst zu dieser Jahreszeit schon mehrfach den Jahresauftakt unserer Männerrunde mit der Diskussion über die Jahreslosung war. Schon bei diesem Spaziergang gab es viele Gespräche untereinander, da doch ein großer Teil von uns direkt oder indirekt mit dem Stahlwerk oder der ehemaligen Maxhütte zu tun hatte. Nach einer Stunde bei winterlichen Temperaturen genossen wir die Wärme und angenehme Atmosphäre des Gemeinderaums, der nicht zum ersten Mal Ort unserer Gesprächsrunde war

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. (Joh 6,37) Dieser einfache Satz ergab genügend Gesprächs- und Diskussionsstoff für den Abend. Nicht nur der historische, sondern auch der aktuelle Zeitbezug ist beeindruckend und förderte viele individuelle Ansichten zutage.

Unerwarteter Abschluss des Abends war eine nächtliche Besichtigung der Kirche St. Nikolai, die z.Zt. in einigen Teilen grundlegend restauriert und renoviert wird. Wir erfuhren viele Details über Geschichte, Gemeinde und Baufortschritt an diesem beeindruckenden Bauwerk.
Insgesamt ein gelungener, abwechslungsreicher Abend, von dem jeder etwas mit nach Hause nehmen konnte.

Rüdiger Ströhl

 

 

 

 

 

Männerschmieden in Volksstedt 29.10.21

Nach dem Friedensgebet in der Johanneskirche in Saalfeld verbrachten wir den Abend im Pfarrhaus in Volkstedt/Rudolstadt.
Zunächst aber besichtigten wir den Schnitzaltar der Volkstedter Kirche aus der „Saalfelder Schule“. Durch die zeitliche Nähe zum Reformationstag tauschten wir uns aus über die Notwendigkeit der Erneuerung der Kirche auch heute und gerade heute. Wir lasen den Artikel von Alexander Garth, Pfarrer in Wittenberg, mit dem Titel „Warum evangelisch?“ aus Glaube & Heimat. Hier fanden wir den für uns zentralen Satz: „Während in der „Moderne“ rationale Argumente auf dem Weg zum Glauben von großer Wichtigkeit waren, öffnen sich heute Menschen eher durch spirituelles Erleben für das Evangelium, weil sie die Gegenwart Gottes erfahren, weil sie den Windhauch des Himmels vernehmen, weil der Heilige Geist sie umwirbt, damit sie Jesus, den Erlöser erkennen.“
Wir sprachen lange miteinander und genossen das von Mario K. mitgebrachte Essen und Trinken. Einen herzlichen Dank an Pfarrer Radecker und seine Gemeinde dass wir kommen durften.

Unser nächstes Treffen ist am 26.11.2021.

Pfarrer Christian Sparsbrod

 

 

Männerschmieden am 23.07.2021

  Nach einem kurzen Friedensgebet in der Johanneskirche zu Saalfeld fuhren die Männer gemeinsam nach Rudolstadt. Genauer gesagt in Klaus Klädtkes herrlichen Garten an den Ausläufern des 'Langen Berges' in Cumbach, mit einem beeindruckenden Blick auf das Schloss Heidecksburg, die Stadtkirche und in das Pörztal.

Diesen galt es dann direkt nach der Ankunft und dem kurzen Treppenanstieg zum Gartenhaus zu genießen. Kulinarisch wurden die Männer mit dem Klaus-Menü - Bratwurst und Kartoffelsalat - versorgt. Dabei rennt man, wenn ich das als Zugezogener so sagen darf, beim Thüringer offene Türen ein. Wenngleich dies einer ganz eigenen Philosophie folgt. Vor allem wenn man bedenkt, dass dem (einzigen) Nicht-Thüringer in der Runde die Ehre des "Braters" zukam. Prüfung bestanden...
Nach dem Essen trug uns Jürgen Tauchen in gewohnt fundierter und mit mancher Anekdote detailreich ausgestalteter Weise einen Teil seines Aufsatzes zum Leben und Wirken des Fabrikanten Ernst Hüter vor.
Speziell ging es an diesem Abend um die Frage zur Haltung Hüters in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur.
Im Anschluss an den Vortrag gab es regen Austausch zu Hüters sicherlich nicht leichtfertig gefällten Entscheidungen, zu seinem sozialen Engagement und der Frage, welche Erwartungen wir an das Verhalten der 'Hüters' unserer Tage haben.
Wie so oft war ich beeindruckt von der Vielfalt der Sichtweisen und der mannigfaltigen Erfahrungen der Männerschmiede an diesem Abend.
Marcus Goldhahn

Männerschmieden in Stadtroda am 2.Okt 20

Unser Weg führte uns diesmal nach Stadtroda. Auf Einladung von Thomas Kretschmer, Holzbildhauer, ehem. DDR-Oppositioneller und Bürgerrechtler, der bereits beim letzten Männerschmieden dabei war, besuchten wir ihn an seinem Arbeitsplatz auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik (Asklepios Fachklinikum Stadtroda).

Wir begannen mit einer Andacht in der Klinik-Kapelle, in der auch einige Werke von ihm standen. Besonders eindrucksvoll die Nomadin, eine aus einem Baumstamm gefertigte Frauenfigur und ein aus einer Baumwurzel erschaffener Altar.

Anschließend verbrachten wir den Abend in seinem Atelier, einer einfachen Werkstatt, die uns mit ihrem Geruch nach Holz und Farbe empfing. Nach dem gemeinsamen Essen schilderte er die Vorgeschichte, wie sich die Arbeit mit Patienten auf dem Klinikgelände in den verschiedenen Räumlichkeiten bis hin zu dieser Werkstatt entwickelt hat.
Wir kamen vor allem über seine jetzige Arbeit als Holzbildhauer ins Gespräch. Das zog sich über verschiedenste aktuelle Fragen weiter und endete bei „Zufall, Schicksal, Gottes Wille“, was Thema für unser nächstes Treffen sein soll.

Rüdiger Ströhl

 

 

Männer in U-Born mit Thomas

An unserem Abend am 4.9.2020 im Pfarrgarten in Unterwellenbon,
zu Gast war Thomas Kretschmer ( Holzbildhauer ),
machten wir eine Buchlesung am Feuer.

Thema war, die Nacht der Luftangriffe 13.-14.02.1945 auf Dresden,aus einen Buch von
Walter Kemposki (Das Echolot. Ein kollektives Tagebuch. Winter 1945).

Es ist eine Sammlung von Briefen und Berichten Beteiligter während der Bombardierung Dresdens)!
Der Abend stimmte mich sehr nachdenklich und beschäftigte mich noch lange.
Trotzdem wieder ein schöner gelungener Abend.

Frank

10. Juli 2020 – Männerschmieden im Pfarrgarten

10. Juli 2020 – Männerschmieden im Pfarrgarten der Gertrudiskirche Saalfeld/Graba

Unser aktuelles Treffen stand im Zeichen des Missionsgedankens nach Matthäus 28,19 "Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern"

Einer guten Tradition folgend trifft sich unser Männerkreis aller 4 Wochen Freitags zum Gespräch, das mit dem Friedensgebet in der Johanneskirche seinen Anfang nimmt. Und es gehört seit langem ebenso zu unserer Tradition, dass Freunde unseres Kreises an solchen Abenden das Friedensgebet aktiv begleiten bzw. ausgestalten.
An diesem Freitag nutzte Christfried das Friedensgebet, um nicht nur auf die gegenwärtige Ausstellung aufmerksam zu machen, sondern darüber hinaus aus dem Leben und Wirken eines großen Theologen, Karl Barth, als Vater der bekennenden Kirche (BK) zu berichten. Er prägte die Theologie der BK als Gegenpol zur Deutschen Nationalkirche, die den christlichen Glauben mit Hilfe des nationalsozialistischen Gedankengutes vereinnahmte. Während sich die Deutschen Christen um Reichsbischof Ludwig Müller sammelten, gingen andere, wie Karl Barth, Dietrich Bonhoefer oder der Saalfelder Bekenntnispfarrer Rudolf Fischer auf Distanz zu diesen. Es beginnt eine Zeit von Anfeindungen der Befürworter und Protagonisten der BK, die eine ideologische Beeinflussung und Manipulation des Glaubens wie der Kirche seitens des Staates ablehnten. Diese Position vertrat Karl Barth ebenso im Nachkriegsdeutschland und ließ sich weder von Politikern beider deutscher Staaten noch von Vertretern der Kirche vereinnahmen. Es gehörte zu seinem Selbstverständnis, zu seiner Mission, die wahre Botschaft des Evangeliums zu verkünden, die damals Christen beflügelte und uns auch heute noch bewegt.

Damit sind wir beim eigentlichen Thema des Abends, der Mission des Evangeliums, der Verbreitung des christlichen Glaubens. Doch wie wurde der Missionsgedanken in die Welt getragen, in eine Welt, die vor Jahrhunderten wesentlich kleiner war, als unser heutiger Horizont? Welchen Entwicklungsprozessen unterlag dabei die Verkündung der frohen Botschaft und vor allem, wie gehen wir mit ihr um?
In der Gegenwart wie im Rückblick der Geschichte ergeben sich Fragen, Stolpersteine, die einer Antwort bedürfen.
Im Zuge der Erschließung fremder Gebiete und Erdteile fanden christliche Missionare den Weg zu fremden Völkern und Kulturen. Dabei übersahen sie die Kultur und Vorstellungswelt der Einheimischen, der sie verständnislos, ja ablehnend und feindselig gegenüberstanden.
Übersteigerter missionarischer Eifer wie das Unvermögen jener Zeit spielte eine unrühmliche Rolle und prägt noch heute die Vorurteile unserer Zeit. Dabei verwoben sich zwei ursprünglich getrennte Begriffe in einen unglücklichen, ja fatalen historischen Zusammenhang: Kolonisation fremder Landstriche und Missionierung der Völker. Missionare wollten das Evangelium in die Welt bringen, doch verstrickten sie sich im Netz der damals vorherrschenden Ansichten wie weltlicher und geistlicher Macht und scheiterten letztendlich am Willen der Mächtigen wie dem Unverständnis der Zeit. Doch hat die Missionstätigkeit auch andere Seiten, die oft übersehen werden. Hierfür nur ein Beispiel:
1732 begann die Herrnhuter Brüdergemeine mit ihrer Missionstätigkeit. Auslöser war eine beeindruckende Begegnung. Ein so genannter „Mohr“ namens Anton, ein schwarzhäutiger Diener vom dänischen Königshof berichtete bei einem Gemeindeabend in Herrnhut von der geistlichen und sozialen Not der Sklaven auf den Zuckerrohrinseln der Karibik. Gezielt suchten daraufhin Herrnhuter Missionare Sklaven, Indigene und andere besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen aus christlicher Nächstenliebe auf. Von Anfang an war die traditionelle missionarische Tätigkeit mit Entwicklungshilfe wie medizinischer Fürsorge verbunden. Durch die Integration von Einheimischen in die christliche Gemeinde, insbesondere durch schulische und berufliche Unterweisung sowie durch die Übertragung von Ämtern, leisteten die Missionare der Herrnhuter Brüder einen bedeutenden Beitrag, der das heutige Verständnis der Missionstätigkeit vorwegnahm.
Missionierung aus heutigem Verständnis beruht auf Kommunikation, Dialog und mannigfacher humanitärer Entwicklungshilfe, die Hilfe zur Selbsthilfe einschließt. In diesen Zusammenhang sind ebenfalls die Projekte wie Brot für die Welt, die Weltläden oder die fair trade-Produkte zu stellen.

Die Mission der Gegenwart ist von den heutigen Grundwerten der Menschenrechte und von Solidarität geprägt, dass alle Menschen untereinander in Frieden und der Gemeinschaft mit Gott geschwisterlich verbunden sind. So sind heute Missionsstationen Stationen der Hoffnung und des Aufbruchs in eine neue bessere Welt. Wir finden sie im entlegensten Zipfel der Erde, auf jedem Kontinent und immer da, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird: bei den ärmsten der Armen.

So kehrt der ursprüngliche Missionsgedanke zu seinen historischen Wurzeln ganz im Sinne von Jesus und den Aposteln zurück, in dem er im Glauben an Gott Menschen verbindet und Hoffnung verleiht. Menschen auf der ganzen Welt haben nunmehr die Freiheit, die frohe Botschaft anzunehmen und weiterzutragen, die ihnen der Glauben schenkt, so wie es schon der Apostel Paulus im Brief an die Galater schrieb (Gal 5,1) und verstanden wissen wollte: „Bedingung für Mission ist Freiheit und nicht Knechtschaft“.

Der Missionsgedanke wurde und wird immer noch in die Welt getragen, doch unsere Kirchen leeren sich zunehmend. Die beiden großen Kirchen verloren 2019 ca. 545.000 Mitglieder. Noch nie kehrten so viel Menschen der Kirche den Rücken zu! Verloren all diese Menschen ihren Glauben, oder finden sie in der Kirche nicht mehr den Halt, den sie suchen? Sicher, die Gründe dieser Entfremdung sind vielfältiger Natur, dabei könnte auch Enttäuschung eine Rolle spielen. Vieleicht erreicht die Kirche nicht mehr alle im Glauben und sicher tragen Faktoren wie Glaubwürdigkeit und das Erscheinungsbild der Kirche dazu bei. In allem sollten wir bedenken, dass Kirche von Menschen getragen wird, die der Glaube zusammenführt. So unterschiedlich deren Lebenserfahrungen sind, so unterschiedlich sind letztendlich ihre Vorstellungen wie der Anspruch an die Institution Kirche. Diesem gerecht zu werden, ist ein schwieriges Unterfangen angesichts der Kritik und eine Gradwanderung zugleich. Doch gehört es zum Leben, diesen hohen Anspruch mit Wort und Tat zu füllen und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Hier haben wir es in unserer evangelischen Kirche etwas leichter, als unsere katholischen Glaubensbrüder. Dennoch bleiben auch bei uns viele Fragen offen und bedürfen einer Antwort, die in die Zukunft weisen. Wir beklagen zu Recht die Schwerfälligkeit der Kirche, klare und verständliche Antworten auf uns brennende Themen der Gegenwart zu finden, ohne in die geografische Ferne zu schweifen. Es ist nicht der Aspekt des Überlebenskampfes durch Hunger, Krankheit und Krieg, der uns drückt, sondern der Hunger nach Wahrnehmung des eigenen Ichs in einer zunehmenden egoistischen, verdrossenen Gesellschaft.

Kirche und Glaube bleiben nur dann lebendig, wenn wir uns mit ganzem, vollem Herzen einsetzen und jeder nach seinen Begabungen und Möglichkeiten sich in die christliche Gemeinschaft einbringt und Gehör findet. Ich denke, Missionstätigkeit muss hier vor Ort beginnen, in dem wir all jene erreichen und wieder gewinnen. Dazu braucht es nicht viel, nur den Willen, die Chancen einer lebendigen, gelebten Gemeinschaft zu ergreifen. Dazu kann jeder beitragen, auch in unserem Kreis. Wir sollten darüber nachdenken und ins Gespräch kommen, was stört und was uns verbindet.

Jürgen Tauchen

 

 

Nach Corona-Pause

Am 12. Juni stand das erste Männerschmieden nach der Corona Pause auf dem Plan.
Nach dem Friedensgebet in der Johanneskirche ging jeder mit seinem Beutel für Proviant bewaffnet nach Kleingeschwenda zu Mario Rosenthal.
Dort sprachen wir nach einem geistlichen Impuls von Christian in dem es ,um die Erfahrungen mit der Krise ging, über unsere ureigenen Erfahrungen.
Wir haben uns über verschiedene Theorien und Ansichten ausgetauscht, betrachtet was trotz oder gerade wegen des Virus gewachsen ist. Haben uns erklärt was wir vermissen,  was uns fehlt und auch über das was uns bereichert hat. Dabei kamen wir schnell auch auf die Nachhaltigkeit und die soziale Gerechtigkeit in der Welt zu sprechen und wo wir uns wiederfinden dabei.

Mänerschmieden in Hoheneiche

Am 20. Februar waren wir vom Männerschmieden zu Gast in Hohen Eiche. Dort im neu geschaffenen Gemeindesaal.
Was uns Männer sofort begeisterte war der Pellettofen der eine Scheibe hatte und wir so das Feuer beobachten konnten. Er ging aus und von alleine wieder an wie durch ein Wunder.

Nach dem Abendessen was Mario sehr gut vorbereitet hatte sprachen wir über die Jahreslosung „Ich Glaube hilf meinem Unglauben“
Es war interessant zu hören was jeder einzelne damit für Erfahrungen gemacht hat und was uns dabei bewegt.
Anschließend erzählte Mario über seine Reise nach Hawaii und sein Projekt der Container die er in Saalfeld gebaut hat. Es waren Container für YWAM Medical Ships. Es sind kleine voll ausgestattete medizinische Behandlungsräume in denen auch OP´s vorgenommen werden können.
Es war sehr interessant.

 

 

In der Sternwarte

Das Männerschmieden traf sich mit 11 Mitgliedern im Jugend- und Stadtteilzentrum Gorndorf, um die Sternwarte zu besuchen.
Obwohl mehr Männer kamen als erwartet, reichte das Essen für alle.
In der kleinen Andacht ging es, passend zum Thema des Abends, um die Sterne und Sternbilder.
Über die Frage, was man mit Sternbildern verbindet, führte das Gespräch schnell zum Thema Spiritualität, die manche Menschen heute in der Esoterik suchen.
Spiritualität war aber immer auch ein Teil des Christentums. In der Nähe zum Kosmos, in dem wir leben, aber auch in der Nähe zur Natur.
Das Gespräch ging folglich auch zum Themenbereich Natur, Klima und Umweltschutz über. Die großen Gegenpole schienen hier Globalisierung und Umweltschutz, denn durch ersteres leidet derzeit letzteres. Es wurde jedoch auch betont, dass Globalisierung ermöglicht, dass Menschen ferne Länder sehen und so einander direkt kennenlernen.
Eine Verbundenheit aller Menschen und die Bewahrung der Schöpfung wäre das ideale Ziel.

Am Ende des Abends lichtete sich die Wolkendecke über Gorndorf und es konnte tatsächlich mit dem Teleskop in das All geschaut werden, wo Mond, Planeten und Sterne still und erhaben ihre Bahnen drehen.

Thomas

 

 

Literarischer Abend im Advent

  Am 6.Dezember 2019 waren wir zusammen am Kirchplatz und hatten ausnahmsweise einmal das catering doppelt organisiert.
Herzlichen Dank noch einmal an Rüdiger. Es gab also sehr viel zu essen und die Atmosphäre war adventlich.
Da es der Nikolaustag war, hörten wir auf die biblischen Lesungen des Tages. Aber auch sonst wurde an diesem Abend viel gelesen bzw. vorgelesen. Jeder, der wollte, hatte einen Text zum Vorlesen mitgebracht und stellte ihn den anderen vor.

Bernhard und Enno hatten eigene Texte dabei.
Daneben wurden unter anderem folgende Werke bzw. Texte vorgestellt:
Ranga Yogeshwar "Nächste Ausfahrt Zukunft"
Zeitschrift Junge Kirche  Heft 21, 1934 S.898 f. Bericht über die kirchlichen Ereignisse ab 12.10.1934 in München
Steffen Mensching „Schermanns Augen“.

Es war interessant, wie breit das Spektrum der Literatur an diesem Abend war und auf welche Gedanken wir kamen. Besonders zu erwähnen sei die Forderung nach mehr Gerechtigkeit und einem größeren Ausgleich zwischen Arm und Reich.
Pf.Chr.Sparsbrod

Weinlese bei Harry September 2019

7 Jahre sind vergangen, auch am 29.09.2012 wurde dem Tag der Engel gedacht.
Damals kamen die christlichen Männer auf der Feldinsel zusammen um über dieses Thema miteinander zu reden. Damals zwischen und unter Bäumen waren noch Attraktionen für Jung und Alt. Fledermäuse flogen durch das Geäst am dämmrigen Abendhimmel.

Jetzt zur „Weinlese“ im Garten, in kleinerer Umgebung, mit kleineren Bäumen, mit kleineren Attraktionen, eben für Enkel.
Sie, die Männer, trafen sich nach dem Friedensgebet um wieder der Engel am Michaelis-Tag zu gedenken, die Gemeinschaft zu spüren zu erleben unter Menschen zu sein. Natürlich wurde erst einmal Wein geerntet, nicht in großen Körben für die Weinflasche sondern in einer kleinen Tüte für den eigenem Genus. In der gemütlichen Weingrotte hat Elisabeth den über reichlich gefüllten Tisch gedeckt. Die Feuertrommel wurde heran geschoben, der uns umgebene Raum wurde mit Licht und Wärme umhüllt. Wir waren unter uns, bereit für das Thema, für das Gespräch.

Es hat schon was mit den Engeln. Man muss nur bereit sein sie zu erkennen. Eine Hilfe für uns Menschen oder eine Versuchung. Wer hat Erlebnisse mit ihnen? So kamen wir zum Leben, zum Lieben zwischen den Geschlechtern. Zu den Schwächen der Menschen rund um die Fortpflanzung. Darf man die Triebe, die für das Leben, für den Erhalt des Lebens in uns sind gebrauchen wie wir wollen?
Die Meinungen gehen auseinander. Sind wir fremd gesteuert, haben wir eine eigene Meinung. Sind wir nicht mit der Sucht nach Glück fremd gesteuert? Wer kämpft in uns, was ist gut was böse. Wo steht der Engel, wo ist er hilfreich, wo hat der gefallene Engel die Oberhand?
Haben wir das Recht andere, unnatürliche Lebensformen zu verurteilen? Was lernen wir aus der Geschichte, was hat Jesus gesagt, was seine Apostel? Ich habe mir eine Sicht für den Sinn des Lebens eingegeben, von mir selbst oder von Gott. Der Sinn des Lebens ist nur das Leben zu erhalten. Alles was ich für das Leben mache wird mit Glücksgefühl belohnt. Die Geschichte, Traditionen, Gesetze, Erfahrungen, Erlebnisse usw. können helfen. Man kann auch mit Verstand das Leben meistern.
Aber dann wird es gefährlich mit der Selbstüberschätzung. Ein gutes Hilfsmittel für mich ist, ich frage mich was ist, wenn ich in meinem Tun übertreibe? Z. B. ich esse, trinke zu viel, reise, sammle, liebe (Sex), spiele, ruhe, arbeite, bewege mich usw. zu viel. Ich glaube dass jeder Mensch eine Berufung, Talente von Gott bekommen hat hier auf Erden zu agieren. Diese Aufgabe lohnt sich zu suchen und zu er füllen.

Es wurde spät, nicht alle Sitzplätze waren genutzt, nicht alle Weintrauben geerntet, nicht alles vom Tisch gegessen, nicht alle Gedanken gesagt, wir dankten Gott und den Menschen für Speisen und Getränke.

Es hängen noch genug Trauben für die Spätlese bis zum Ende des Jahres 2019.

H. Piesch

Männerschmieden in Töpfersdorf am 30.8.19

Männerschmieden 30.08.2019
Wüstung Töpfersdorf Kirchruine

Mit einer besinnlichen Andacht und Worten von Pfarrer Weigel zum Thema:“ Suche Frieden und jage ihm nach“ begann unser Abend gegen18 Uhr in der Johanneskirche.

Rund um Saalfeld waren schwarze Wolken und Donner zu hören. Genau dort war unser Ziel am heutigen Abend für 13 christliche Männer. Von gefährlichen Windböhen mit Astbruch und umstürzenden Bäumen war die Rede.
Zwischen Krölpa und Zeutsch, mitten im Wald, liegt der geheiminsvolle Ort Töpfersdorf. Ein verlassenes Dorf mit einer christlichen Geschichte, mit einer gefallenen Kirche, einer Wallfahrtskirche mit Pilgern, auch in unserer Zeit. Es sind nur noch Ruinen zu sehen.
In Krölpa, Richtung Herschdorf, Friedebach war der Weg durch das Unwetter versperrt, der Bach hat seinen gewohnten Weg verlassen. Über Pößneck fanden wir einen neuen längeren Weg. Kurz nach Friedebach, Richtung Niederkrossen, ging es in den Wald. Einmal nur verfehlten wir den Weg. Voller Spannung gingen wir auf feuchten Wegen zur Kirchruine. Nicht zu finden für neue Besucher. Die letzen Meter durch feuchtes hohes Gras.
Da standen wir ehrfürchtig vor den Mauernresten, die deutlich eine Kirche erkennen lassen. Inmitten der geweihten Steine standen wir bereit zum Gebet. Ein Altarstein wurde gefunden, eine Kerze angezündet, schnell noch ein Foto, dann wurde es still.
Christian nahm mit andächtigen Worten die Stimmung auf und dankte. Der Abend dämmerte. Nur durch die Bäume war Richtung Westen der helle Nachthimmel zusehen. An drei Stämmen wurden Kerzen im Glas aufgehängt. Kleine LED Taschenlampen strahlten von unten hoch in die Baumwipfel. 13 Klappstühle auf den etwas schrägen Waldboden im Kreis gestellt. Ein kleiner Tisch in der Mitte diente für die mitgebrachte Nahrung.
Wir begannen zu speisen, während es stetig tropfte, von den feuchten Nadeln hoch über uns. Die Mauern, in Holz umbettet, schauten uns zu. Wir begannen zu erzählen.
Zwei Männer unter uns hatten schon vor Jahren eine Fensterfront mit 6 Sack Putz gefestigt. Sie mussten mit ansehen, wie andere Mauern stürzten. Es bildete sich ein Verein vor etwa 6 Jahren, um Fördermittel zum Erhalt der Ruine zu erstreiten.
Ich hatte die Leiterin des Vereines, die nach dem letzten Gottesdienst vor zwei Wochen, zu der hier versammelten Kirchgemeinde sprach, aufgenommen. Diese Botschaft hörten wir uns gespannt an. In ihren Worten spürten wir wieder den Geist der von diesem Ort ausgeht. Wie Menschen begeistert werden, das zu erhalten was hunderte Jahre vor uns an diesem Ort geschah.
Für mich ist wieder ein Wunder das vorerst 50 T€ für das Jahr 2018 und vielleicht weitere 30T€ folgen könnten.
Warum fragten wir uns, Steuergelder mitten im Wald, für eine zerfallende Kirche um 1463? Sie wurde erbaut anstelle einer älteren Dorfkapelle aus dem 12Jahrhundert. Diese wurde zu klein wegen „viel und große Wallefart zu St.Wolffgang bey Töpfersdorff…“. Der hl. Wolfgang wurde Schutzpatron von Bayern und mehrerer Berufsstände. Die Wunder die vom hl. Wolfgang von Regensburg berichtet werden, stehen oft in Verbindung mit Quellen in der näheren Umgebung. Auch Töpfersdorf hat eine Quelle unterhalb der Ruine.
Die Sterne flimmerten zwischen den Bäumen. Wir fragten uns, waren die Menschen im Mittelalter gläubiger als heute? Es war viel Schweigen in der Runde, jeder hatte so seine Gedanken.
Die Uhr zeigte nach 23Uhr. Wir sammelten alles von uns wieder ein, gingen etwas die Anhöhe hinauf. Oberhalb der Lichtung stellten wir uns wieder auf, alle Taschenlampen erloschen. die Ruhe und die Andacht kehrten wieder in uns ein. Wir schauten bewusst in den Sternenhimmel und die im Wald unsichtbare Ruine. Wir waren dankbar und sagten es.
Harald Piesch

Männerschmieden Keilhau 28.06.2019

Männerschmieden Keilhau 28.06.2019
Nach dem Friedensgebet fuhren wir zur Fröbelschule nach Keilhau, Dort verbrachten wir den Sommerabend mit jungen Frauen des „Bruderhofes“, einer christlichen Gemeinschaft.
Die Begrüßung fand an der schuleigenen Schmiede statt, wo wir mit sehr leckerer Pizza aus dem Backofen empfangen wurden.
Gut gestärkt ging es über den interessanten historischen Friedhof steil hinauf zur Steinhütte mit herrlichem Blick über das Dorf und die umgebenden Berge. Auf dem Rückweg gab es viele Gelegenheiten für interessante Gespräche. Zurück in der Schule versammelten wir uns in der historischen Turnhalle.
Frau Arnold vom Bruderhof gab uns in einem Vortrag Einblicke in die Gründungsgeschichte dieser Gemeinschaft während der Erweckungszeit durch ihre Urgroßeltern.
Da die Tochter eines Schuldirektors der von Friedrich Fröbel gegründeten Schule auch zur Bruderhofgemeinschaft gehörte, wurden vor 10 Jahren die Kontakte wieder geknüpft und junge Frauen arbeiten in der Schule mit.
Nachdem unsere umfangreichen Nachfragen beantwortet wurden, fuhren wir bei klarem Sternenhimmel wieder nach Hause.

Dieter Preuß

 

 

Männerschmieden im Allianzhaus Bad Blankenburg

Am 05.04.2019 trafen sich 10 Männer nach dem Friedensgebet zu einem interessanten Abend im Allianzhaus in Bad Blankenburg.
Thema: Das Enneagramm.
Schon im Februar war diesem Thema ein Abend gewidmet. Herr Chmell hatte uns eingeführt in das „Geheimnis“ des Enneagramms. „Erkenne dich wie du bist“ könnte man es salopp umschreiben.
Was ist das das Enneagramm? Wir leben in einer Welt mit den unterschiedlichsten Menschen und den verschiedensten Herangehensweisen an Probleme des Lebens, des Alltags.
Sich selbst erkennen und begreifen, dass Ich anders bin als Du und daraus Rückschlüsse auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu ziehen, um ein gelingendes Miteinander zu erreichen. Nicht Selbstverwirklichung, sondern Selbsterkenntnis ist die entscheidenden Frage.
Das Enneagramm unterscheidet in drei Zentren – Kopf, Herz und Bauch. Bin ich ein Mensch, der seine Entscheidungen vom Kopf, vom Denken her trifft oder bin ich eher ein Mensch der aus dem Bauch heraus oder ein Mensch der mit dem Herz Entscheidungen trifft. Wir haben alle in uns diese drei Grundzentren. Aber, so ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrungen, dass eine Haltung führend ist. Und so waren wir alle gespannt, wie wir uns persönlich unter diesen Gesichtspunkten sehen. Innerhalb dieser drei Zentren gibt es je drei Enneagrammstile. Dazu hat uns Herr Chmell 9 Blätter mit jeweils mehr als 20 Merkmalen gegeben, die wir entsprechend ankreuzen sollten. Das Blatt mit den meisten Kreuzen war dann der Enneagrammstil der auf uns zutraf.
Eine interessante Selbsteinschätzung unseres Lebensstils, da, wie oben schon gesagt, wir uns je nach Situation in dem einen oder anderen wiederfinden. Ein gemeinsames Abendessen, sowie Gesang und Gebet rundeten diesen Abend ab.
Jürgen Wolfram

Im Winter in Hoheneiche

Es ist schon fast Tradition dass wir uns das erste Mal im Jahr beim Männerschmiedenden in Hoheneiche treffen. Nach dem Friedensgebet machten wir uns zu zwölft auf, in der Hoffnung, noch eine schöne Winterwanderung zu machen. Leider war es des Schnees zu viel und die Wege im Wald zu gefährlich. So nutzten wir die dunkle Neumondnacht, um auf dem Friedhof still an unseren langjährigen Mitstreiter Helmuth Hartung zu denken. Der Weihnachtsstern in der Kirche gab uns mit seinem Licht das Gefühl, er und wir sind nicht allein.

Genauso ist es Tradition, die Jahreslosung zu unserem ersten Thema zu machen.
„Suche Frieden und jage ihm nach“ – So ist die originale Übersetzung, mit der sich einige schwer taten. Das Jagen steht so ganz im Gegensatz zu Frieden.
„Setze dich für den Frieden ein und verfolge dieses Ziel mit ganzer Kraft“ – so lautet eine andere Übersetzung, die für die heutige Zeit besser passt.
Die Meinungen zu dem Thema waren genauso zahlreich wie die Anzahl der Teilnehmer, die darüber diskutieren. Friede mit Gott, Friede mit der Natur, Friede mit sich selbst, Friede mit dem nächsten, …
Nichtsdestotrotz, beide fordern dazu auf, selbst etwas für den Frieden zu tun. Wie und auf welche Weise, dazu gab es eine sehr angeregte, teils auch kontroverse Diskussion. Es war eine sehr gute Atmosphäre mit vielen Meinungen, bei der sicher jeder ein paar Anregungen mit nach Hause genommen hat.

In der "Harfe" in Bad Blankenburg

Am 30.11.18 sind die Männerschmieder in die Harfe nach Bad Blankenburg eingeladen. Es ist das Gebäude der Harfe-Druckerei, die seit 1920 Bibeln und christliche Schriften druckte.
Ich rechnete also damit, dort eine alte Druckerei vorzufinden. Aber es war alles ganz anders.
Seit einiger Zeit ist in dem alten Gebäude ein Zentrum mit internationalem Flair entstanden. Es nennt sich Jugend mit einer Mission ( Youth With A Mission). Es ist eine christlich-missionarische Organisation und gehört zur charismatischen Bewegung, (Siehe de.wikipedia.org/wiki/Jugend_mit_einer_Mission)
An diesem Abend wurden wir von Andreas und Christoph begrüßt. Sie führten uns durch das Haus und gaben uns Antwort auf unsere Fragen. Beide sind ehrenamtliche Mitarbeiter in Bad Blankenburg. Da sie voll zeitlich in der Harfe tätig sind, müssen sie sich um ihren Lebensunterhalt selbst kümmern. Entweder gehen sie nebenbei woanders arbeiten oder sie haben eine Unterstützerkreis, der sie finanziert.
Ebenso ist es mit den anderen Mitarbeitern des Hauses. Dies sind ca. 30 junge Leute aus aller Welt.
In dem großen Haus sind zunächst verschiedene Büro- und Besprechungs- und Versammlungsräume eingerichtet . In den oberen Etagen gibt es Übernachtungsräume für ca. 60 Leute mit Sanitärbereich und mehrere Küchen. Im Dachgeschoss ist ein Ruhe- und Besinnungsraum eingebaut.
Es gibt auch Schulungsräume für Musikpädagogik. Hier werden z.B. junge Flüchtlingskinder unterrichtet um Geige zu lernen. Es soll damit demonstriert werden, dass nicht nur gutsituierte Kinder Geige lernen können, sondern auch die Kinder „von der Straße“ begabt sein können.
Im Erdgeschoß ist ein Kaffee eingerichtet. Dort haben wir dann auch den ganzen Abend zusammengesessen. Wie üblich wurde zunächst gemeinsam zu Abend gegessen. Im Unterschied zu anderen Männerschmieden gab es an diesem Abend keinen Alkohol zu trinken. Bier und andere alkoholische Getränke sind bei JMEM tabu. Für uns kein Problem! Dafür gab es leckeren Kaffee und Tee von eine freundlichen Inderin zubereitet.
Andreas und Christoph stellten uns ihren ganz intensiven und unmittelbaren Gottesglauben vor. Sie erfahren sehr oft zufällige Dinge in ihrem Leben, die sie mit einem Eingreifen Gottes in Verbindung bringen. Aber auch ihre persönlichen Entscheidungen um z.B. Mitarbeiter zu werden seien direkt von Gott an sie herangetragen worden . Sie würden die Stimme Gottes ganz persönlich hören und verstehen.
Aber auch Spaß und Freunde kommt in Bad Blankenburg nicht zu kurz. So wurden uns mehrere Lobpreislieder von einer Brasilianerin engagiert und mit phantastischer Stimme vorgetragen.
Jeder, der Mitarbeiter bei JMEM werden möchte muss an einer mehrwöchigen Jüngerschaftsschule (Discipleship Training School [DTS] ) teilnehmen, die für den einzelnen nicht ganz billig ist. Auch in Bad Blankenburg gibt es solche Schulungen.
Eine gerade sich dort aufhaltende internationale Gruppe tanzte für uns einen Tanz der Freude.
Anschließend berichtete ein Mitarbeiter aus seinem Leben und erklärte uns, wie und dass Gott ihn ständig in seinem Leben geführt und zu ihm gesprochen habe.

In dieser alten Druckerei hat sich vieles verändert und es sind noch eine ganze Reihe Bauarbeiten zu tun. Neben dem Kaffee-Raum standen mehrere Paletten mit frisch gedruckten Bibeln. Diese sollen in den nächsten Wochen im Umland verteilt werden und damit das Evangelium zu den Menschen gebracht werden.

Der Abend war lang und sehr interessant. Jedoch blieben noch viele Fragen offen. Der hier gelebte und praktizierte Glaube unterscheidet sich sehr vom Glauben, den wir in unserer Evangelisch-Lutherischen Kirche kennen und leben.
Aber es war mal interessant diesen anderen hier kennenzulernen.

Christfried Herklotz

Männerschmieden im Türmerstübchen

Freitag, der 19. Oktober 2018, 18:00 Uhr Treffpunkt Johanneskirche zum Friedensgebet und anschließend Männerschmieden, unser Männerkreis.
Der Einladung folgten 13 Männer unseres mittlerweile gewachsenen Kreises. Nicht alle können daran aus zeitlichen und beruflichen Gründen zum festgesetzten Termin teilnehmen, doch bleiben sie in Gedanken mit uns verbunden.
Das Friedensgebet nimmt einen festen Platz bei unseren Treffen ein. Es ist nach wie vor wichtig und aktuell. Wir leben in Frieden und finden doch Neid und Missgunst um uns. Noch leben letzte Zeitzeugen die die Schrecken des Krieges erlebten, die von selbst erlittener Not berichten können und traurig die Nachrichten aus Afrika und der Welt verfolgen, wie Gottes Welt der Zerstörung anheimgestellt wird.
So ist es gut und richtig hier zusammen zu kommen, um Gott für Frieden zu bitten in uns und um der Menschenwillen in der Welt, in der es keinen Frieden gibt. Ich denke an die zahllosen armen Kinder und Mütter, die unter unsäglicher Not leiden, die keine Zukunft und nur wenig Chancen haben, ihrem von Leid, Bomben und Hunger geprägten Leben zu entfliehen.

Nach unserem Gebet hieß es sich zu rüsten mit Stuhl und Verpflegung empor zur Türmerstube, hoch oben über Saalfelds Dächer. Nach einer ersten Stärkung ging es wieder einige Stufen hinab zu den Glocken der Johanneskirche, unserem heutigen Gesprächsthema. Die Besichtigung der Glocken in den Türmen war schon ein Erlebnis und ein leises, vorsichtiges Anschlagen stimmte in den folgenden Exkurs zu ihrer Geschichte ein. Bereits anfangs wurde deutlich, wie vertraut und wichtig der Glocken Ruf für uns ist und wohl keiner unter uns ihr Geläut jemals missen möchte. Ihr Ruf bestimmte den Tagesablauf und ordnete den Lebensrhythmus der Bevölkerung in den Städten wie auf dem Lande. Mit ihrem Geläut erinnern sie an Gottes Botschaft, gaben den Menschen Orientierung, Halt und Kraft für den Tag und stellten gleichsam die Verbindung zwischen Himmel und Erde her. Doch erschöpfte sich hierin ihre Aufgabe keinesfalls. Zu jeder Zeit läuteten die Glocken auch bei drohender Gefahr durch Feuer, Kriegsvolk, Pest und Unwetter.
Innerhalb der Stadtmauer gab es vier Kirchen bzw. Kapellen, die Glocken trugen, davon unsere Johanneskirche, die zur bedeutendsten, zentralen Kirche wuchs. Um 1500 scheinen auch die Baumaßnahmen an den Türmen abgeschlossen zu sein. Damit beginnt die Geschichte unserer ältesten Glocken, der im Jahre 1500 auf dem Nikolaikirchhof nahe des Hohen Schwarmes gegossenen
Feuerglocke (4.750 Kg) sowie ihrer ältesten Glocke, der Schlagglocke (3.750 kg) aus der Marienkirche des gleichnamigen Hospitals in der Saalgasse von 1353. Zu ihnen gesellte sich 1501 die Sonntagsglocke, die im Nordturm ihren Platz fand. Am Konfirmationstag 1923 zersprang sie während des Gottesdienstes.
Bereits 1504 folgte die 11-Uhr-Glocke. Wie es der Name der Glocke schon vorwegnimmt, läutete sie täglich um 11:00 Uhr die bevorstehende Mittagszeit ein. Heute schlägt sie um 12:00 Uhr. Über die Jahrhunderte hatte sie Schäden an Ihrer Krone davon getragen und wurde durch die bekannte Glockengießerei Franz Schilling in Apolda unter Verwendung ihrer Bronze 1965 umgegossen.
Die Bergglocke von 1573 rief damals früh um drei die Bergleute zur Arbeit, ein Brauch, der bis um 1870 gepflegt wurde. Durch langem Gebrauch verlor sie ihren Klang und wurde 1713 neu gegossen.
1832 kam die Feierabendglocke zu ihrer Schwester, der Sonntagsglocke in den Nordturm. Von alters her besaß unsere Kirche zwei Stundenglocken aus den Jahren 1507 und 1566. Sie dienten der Zeitorientierung in einer damals noch fast zeitlosen Welt. Wir sehen sie auf Merians Stich von 1650, den Zeichnungen aus dem Jahre 1826 wie auf einer Fotografie vor der großen Kirchenrenovierung von 1891-94 deutlich aus dem Spitzdach herausragend.
Die Kriege brachten unserer Johanneskirche schmerzende Verluste in ihrem Glockenbestand. Aus friedlichem Glockengeläut wurde Kanonendonner. Zu Geschützrohren umgeschmolzen wurden sie Opfer des Krieges. So verlor im 1. WK unsere Kirche ihre Feierabendglocke und im 2. WK die 1924 neu gegossene Feierabendglocke und Sonntagsglocke wie die 11-Uhr-Glocke von 1504. Einem Glücksumstand ist es zu verdanken, dass die 11-Uhr-Glocke nicht eingeschmolzen wurde und das schwere Bombardement tausender Bomber auf Hamburg überstand. Ende 1949 konnte sie endlich ihren angestammten Platz im Nordturm der Johanneskirche wieder einnehmen.

Erst 1965 konnte sich die Kirchgemeinde wieder über ihr vollständiges Geläut erfreuen und mit ihr viele Saalfelder. Es war ein nicht leichter Weg bis dahin, der von der Beharrlichkeit wie dem unerschütterlichen Vertrauen der Gemeindeglieder in die Zukunft unserer Kirche berichtet.
Eine jede Glocke hat ihre Geschichte von ihrem Anfang und zuweilen wenig friedvollem Ende zu erzählen, von guten wie schlechten Zeiten zu berichten. Vieles gäbe es zu erzählen von Größe, Gewicht und Klang der Glocke, von ihrem Namen, ihrer Inschrift, der Glockenzier und natürlich von ihrer Aufgabe innerhalb des Glockengeläuts wie ihrer Botschaft, die sie den Menschen bringt.
Dies soll jedoch dem Saalfelder Weihnachtbüchlein des Jahres 2020 vorbehalten sein, in dem die ganze Geschichte der Glocken zu St. Johannis nachzulesen sein wird.

An diesem Abend bewegte uns jedoch noch ein weiteres Thema, dass in unserer Runde für großen Gesprächs- wie Informationsbedarf sorgte. Angesichts der schrumpfenden Gemeinden, der nichtbesetzten Pfarrstellen Mangels Nachwuchses und finanzieller Mittel, zunehmend sich leerender Gotteshäuser und deren Unterhalt, gibt es seitens der Landeskirche Gedanken und Bestrebungen, Hemmschwellen einzuebnen, um kirchenfernen Menschen einen erleichterten Zugang zur Gemeinde wie zu Gottesdiensten und Seelsorge zu gewähren. Es geht um die Einbeziehung unserem Glauben nahe stehende Personengruppen, die sich nicht oder noch nicht an die ″Institution Kirche″ binden wollen oder können. Welch Rechte haben oder erhalten diese Personengruppen, in dieser beliebigen und lockeren Zugehörigkeit ohne Bindung und Pflichten? Welche Pflichten sind zumutbar oder belastbar, gibt es überhaupt einen moralischen Kodex, der ein Regulativ schafft? In den Meinungen und Argumenten war tiefe Sorge zu spüren, etwa der Verlust der Bedeutung unseres kirchlichen Gemeinwesens wie der Organisationsform Kirche, Verlust von vertrautem und liebenswertem, gewohntem.
Zugleich birgt dieser Gedanke der Veränderung und Anpassung eine Chance für die Zukunft, die wir nur gemeinsam gestalten können.
Es bedarf kluger Ansätze und weiterer Gedanken, dieses Anliegen zu einem guten und zukunftsfähigen Modell zu gestalten. Und es bedarf der Zeit, die Mitglieder unserer Kirche einzubeziehen; Zeit, um diesen Ansatz nicht zum Nachteil und zum Schaden unserer Kirche und der Sache werden zu lassen. Sonst fühlte sich so manches Gemeindemitglied ungleich behandelt und schnell zu voreiligen Schlussfolgerungen herausgefordert. Sicher eine Gradwanderung und Herausforderung für uns alle, doch ebenfalls eine Chance, die wir nicht leichtfertig verspielen sollten.

Jürgen Tauchen

 

 

In der Waldhütte

Am 04. Mai 2018 traf sich wiedereinmal die Gruppe „Männerschmieden Saalfeld“, zunächst in der Johanneskirche zum Friedensgebet. Von dort aus ging es dann mit dem Auto in ein so abgelegenes Forsthaus mitten im Wald, dass der Weg zunächst erst noch freigeschnitten werden musste.
Angekommen wurde zunächst erst mal ausgeladen, der Ort erkundet, der Rost angebrannt und nach einem kurzen Gebet, welches Christian Sparsbrod sprach, gegessen.
Nachdem gespeist und gesungen wurde sollte es an diesem Abend, anlässlich zu seinem 200. Geburtstag am 5. Mai, vorrangig um Karl Marx und das Thema Arbeit gehen. Dies entfachte sofort ein breit gefächertes Gespräch über die Bedeutung von Karl Marx heute, den ideologischen Missbrauch in der DDR, Mehrwert, Verteilung von Arbeit, bedingungsloses Grundeinkommen, aber auch über den Stress und die Probleme auf Arbeit heute.
Danach lasen und interpretierten wir noch das bekannte Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg.
Peter spielte uns dann noch seine Version vom Rennsteiglied vor und Christfried zeigte und kommentierte eindrucksvolle Bilder von seinem Urlaub in Vietnam.

Es war für mich, obgleich ich anlässlich meines Praktikums in der Kirchgemeinde zum ersten mal mit dabei war, ein interessanter und schöner Abend mit guten Gesprächen in herrlicher Atmosphäre. Michel

Kein schönes Bild

Freitag, 23. März 2018 – Männerschmieden zur Passionszeit.
Im Mittelpunkt unseres Treffens am Freitag vor Karfreiteg stand ein Bild. Schon zum Friedensgebiet in der Veronikakapelle zog das Kunstwerk unsere Blicke auf sich, und so manchen von uns in seinen Bann. Der blutverschmierte Kopf von Jesus, das Haupt mit Dornen gekrönt, ein Auge von Misshandlungen zugequollen, das andere Auge, glasklar, blickte jeden einzelnen von uns an.... intensiv.
Unser Gast Hans-Peter Marschewski trug nach dem Friedensgebet das von ihm geschaffene Kunstwerk höchstpersönlich rüber ins Pfarrhaus, in dem wir zunächst gemeinsam zu Abend aßen. In der Vorstellungsrunde ging ein jeder von uns auf Vorschlag von Christian auf seine eignen künstlerischen Ambitionen ein. Hans-Peter Marschewski berichtete uns dann etwas detaillierter über sich, eine Episode aus seiner Kindheit, über seine Zeit als Seefahrer, ein ausgeschlagenes Kunststudium und warum er stattdessen zur Kriminalpolizei ging. Nach seiner Pensionierung hatte er genügend Zeit, sich seinen eigentlichen Ambitionen, der Malerei zu widmen.
Das Bild, das vor uns stand bezeichnete Hans-Peter Marschewski selbst als sein persönliches Meisterwerk. „Es ist kein schönes Bild“, berichtete Christfried von seinen Eindrücken, als er das erste mal dieses Bild sah. Dem pflichtete Hans-Peter Marschewski auch bei. Er habe auch kein schönes Bild malen wollen. Solch ein Bild, so der Künstler, male man auch nicht einfach mal so. Ganze sechs Jahre hat er daran gearbeitet.
Um so bemerkenswerter ist das Bild, wenn man bedenkt, das der Schöpfer eigentlich Atheist ist (auch wenn er das Wort Atheismus nicht so mag), der allerdings immer wieder intensiv mit dem christlichen Glauben konfrontiert wurde. Vielleicht, so meine Vermutung, ist das Bild die künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Konfrontation. Indiz dafür sind nicht nur die Augen von Jesus, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, sondern auch die Tatsache, dass das Kreuz bereits durch den hellen Glanz der Auferstehung ersetzt wurde.
Vielleicht könne dieses Bild einmal der Johannesgemeinde gehören, ließ Hans-Peter Marschewski durchblicken, denn eigentlich habe es es für die Johanneskirche gemalt. Ansonsten würde es in seinem Attelier verbleiben.
 Es ist kein schönes Bild. Es ist aber ein beeindruckendes Bild, ein außergewöhnliches Bild, ein Bild mit einer Botschaft, ein Bild das zum Nachdenken anregt, ein Bild das Emotionen weckt. Das wurde in unserer Gesprächsrunde ganz deutlich. Auch mich persönlich hat dieses Bild, dieser Blick von Jesus ganz persönlich getroffen: „Hier bin ich nun, geschunden und gequält für dich und deine Sünden, auferstanden für dich, damit auch du leben kannst. Ich habe dich fest im Blick. Und was machst du?“
Diese Gedanken habe ich von unserer Männerschmiedenrunde mit nach Hause genommen
Enno Pfaffenberger

In Hoheneiche am Kanonenofen

Am 09.02.2018 war es wieder einmal soweit. Die Männerschmiede aus Saalfeld hatten sich als Ziel den gemütlichen Raum im Pfarrhof Hoheneiche ausgesucht. Schon oft sind sie dort gewesen – für mich war es das zweite Mal. Meinen Einstand gab ich dort vor ziemlich genau 6 Jahren und damals hieß es, dass die Aufgabe der Berichterstattung immer auf die Lehr- oder besser Neulinge fiele und so schrieb ich den kurzen Text zum Männerschmieden am 03.02.2012 gern. Eingedenk dessen nun wieder von mir einige Zeilen zum letzten Treffen. Wie gewohnt trafen wir uns zum Friedensgebet in der Veronikakapelle der Johanneskirche. Von dort brachen wir mit einigen Fahrzeugen nach Hoheneiche auf und sorgten vorerst für wohlige Temperaturen im bekannten Raum. Das Feuer war entzündet und die Wanderung – organisiert durch Harry – konnte beginnen. Ich will an dieser Stelle einmal die einladende Nachricht von Harry zitieren, um das Wesen und Ausmaß des Rundweges zu verdeutlichen: *Wanderangebot von Harry für Freitag Strecke " Goldfischteich" mehr Erlebnis weniger Strecke in einer Stunde zu erleben - 3 Bänke - 3 Quellen - 3 Bachüberquerungen - 3 Bäume-Fall mit 4m Wurzelpanorama - 3 Fotoobjekte für unsere Gruppe - 3 kurze Waldstrecken ohne Weg (Schutzbrille empfohlen) - 1 Hausteich und ein Goldfischteich - usw * Gesagt getan und es war nicht zu viel versprochen. Die Herausforderungen des Weges, die Gespräche unterwegs, die Witzeleien während man aufeinander wartet – all das gehört für mich zu den Männerschmieden. Zurück im nun wohlig warmen Raum setzten wir uns zu Tisch und konnten uns mit all dem Mitgebrachten stärken. Anhand eines Kunstdruckes setzten wir uns mit der Jahreslosung auseinander. *Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.* *Offenbarung 21,6* Was ist lebendiges Wasser? Begreifen wir das „umsonst“? Wer ist Durstig und würden wir erkennen, dass wir es sind? Diese und noch viele weitere Fragen wurden gestellt und durch manch persönliche Geschichte beantwortet. Viele unterschiedliche Blickwinkel und Ansichten. Es ist diese Vielfältigkeit, die uns reich macht. So habe ich die Männerschmiede kennengelernt und so sind sie auch geblieben…

Marcus Goldhahn

Beim Orgelbauer

Am 03.11.2017 traf sich die Gruppe Männerschmieden Saalfeld in der Werkstatt des Orgelbaumeisters Andreas Rösel aus Saalfeld am Güterbahnhof. Herr Rösel erklärte an der Fertigung einer transportablen Orgel mit 3 Holzpfeifenregistern seinen Beruf. Er stellte das Kunstwerk aus verschiedenen Holzarten vor und beschrieb dessen Bearbeitung. Die Ausführungen des Orgelbaumeisters wurden von den Teilnehmern mit großem Interesse verfolgt. Andreas Rösel erläuterte das Stimmen der Orgeln sowie seine Tätigkeit bei der Sanierung von Instrumenten in den letzten Jahren. Nach dem Abendessen wurde in der Diskussion der Tag des Mannes thematisiert. Einige Teilnehmer hatten die Podcast´s von MDR Kultur vom gleichen Tag gehört. Insbesondere die Überschreitung von Leistungsgrenzen beim männlichen Geschlecht waren Teil der Diskussionsrunde.

 

Auf dem Stausee

Am Michaelistag

Am 29.09.2017 - dem Michaelistag (Papst Gelasius I. legte im Jahr 493 das Fest des hl. Erzengels Michael und aller Engel auf diesen Tag fest) - versammelten sich 12 Männer zum bzw. nach dem Friedensgebet an der Johanneskirche, um dann gemeinsam nach Großkochberg in die dortige Michaeliskirche aufzubrechen. An diesem Abend sollte der Erzengel Michael und alle Engel unser Thema sein. In Großkochberg angekommen besichtigten wir zuerst die farbenprächtige Kirche und den Flügelaltar. Gemeinsam wurden die hier dargestellten Personen identifiziert, aber auch so manche Spekulation zu unbekannten Gesichtern und Darstellungen angestellt. Für mich ist es immer wieder interessant, wie sich das Wissen der Einzelnen zu einem Gesamtbild verbindet und sich so manch bis dato unbekannte Geschichte erschließt. Zum obligatorischen Abendessen begaben wir uns in den kleinen Gemeinderaum direkt an der Kirche. Während des Essens gab es noch einigen Austausch zum eben am Altar gesehenen, wobei sich die Gespräch bald der jüngeren politischen Geschichte widmeten. Wie vielerorts wurde die Bundestagswahl mit ihrem Ergebnis thematisiert. Verschiedene Sichtweisen und verschiedene Lebenserfahrungen prägten die Diskussion uns man könnte sicher viele weitere Abende damit füllen. Ich habe für mich zwei Gedanken mitgenommen. Zum Einen, die Dankbarkeit für das mir Geschenkte nicht zu vergessen. Und zum Anderen, stetig die Frage zu stellen "Was würde Jesus tun?". Gruss Marcus.

Im Juni

Männerschmieden am 30. Juni 2017 in Saalfeld Mit einem kurzen Friedensgebet in unserer wunderschönen Johanneskirche begann am 30. Juni wieder das Männerschmieden. Das gemeinsame Gebet stimmte uns besinnlich auf den Abend ein und half etwas Abstand zum gestressten Alltag herzustellen. Anschließend trafen wir uns diesmal im Garten von Andreas Tietz, der uns mit köstlichem Grillgut erwartete. Vor allem die Roster nach marokkanischer Art erregten unsere Aufmerksamkeit, allerdings griffen wir Thüringer nach dem kulinarischen Ausflug wieder zur Thüringer Roster über und es gab von Berichten zum kanarischen Urlaub bis hin zu Diskussionen über die aktuelle Nachrichtenlage interessante Themen. Nach dem Essen erklärte uns Pfarrer Christian Sparsbrod, was man unter leichter Sprache versteht und überreichte uns die Schrift von Martin Luther „Von der Freiheit“ die neben dem Original „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ auch in Auszügen eine Übersetzung in leichter Sprache enthielt. Jeder lass einen Abschnitt vor und nach zwei Runden hatten wir genügend Stoff zusammen, um uns die Frage zu stellen, was Martin Luther in seiner Zeit damit ausdrücken wollte und wie wir diese Freiheit für uns selbst interpretieren. So gab es Diskussionen über den Gegensatz bzw. den Zusammenhang zwischen der Freiheit eines Christen wie die eines Königs und des Gehorsams wie die eines Dieners. Es stellte sich die Frage wie der Innenmensch frei sein kann, während der Außenmensch geknechtet wird und ob die Seele (Innenmensch) nach dem Tod des Außenmenschen weiterlebt. Wenn der Innenmensch und der Außenmensch eine Einheit darstellen, stirbt dann auch die Seele, wenn der Außenmensch stirbt? Was passiert eigentlich mit der Seele, wenn der Außenmensch gestorben ist, benötigt sie einen neuen Außenmenschen um weiter zu existieren und nimmt sie Erfahrungen des letzten Außenmenschen mit bzw. begibt sich die Seele in Dimensionen die wir uns als Menschen nicht vorstellen können? Die Freie Anmerkung „… Am Wochenende fühle ich mich frei.“ brachte genauso verschiedenste Ansätze in die Diskussion wie die Aussage das Gott unsere Seele aufnimmt, egal wie gut oder schlecht der Außenmensch sich zu seinen Lebzeiten verhalten hat und damit die Frage welchen Wert das Verhalten eigentlich hat? Wenn die Diskussionen doch in eine zu heiße Phase eintraten und Paulus in den Interpretationen zu einflussreich hervortrat, zeigte es sich schnell, dass wir in unserem Denken und Interpretationen frei sind und es sehr hilfreich ist, einen so erfahren Moderator wie unseren Pfarrer im Kreise zu haben. Ich empfinde das Männerschmieden als ein Highlight und kann es jedem Mann empfehlen, da hier in einem sehr offenen Kreis viel Lebenserfahrung zusammentrifft, um in Vorstellungen und Diskussionen Neues zu erfahren und von verschiedenen Seiten genauer hinzuschauen. Ist man erst einmal dabei, will man garantiert kein Treffen mehr verpassen. Daniel Schröder

In Kleingeschwenda

Wieder einmal lud uns Mario Rosenthal zu sich nach Kleingeschwenda, diesmal zum Thema Wirtschaft ein. Nach dem Friedensgebet in der Johanneskirche empfing uns Mario vor seinem Haus mit typisch Thüringer Spezialitäten vom Rost. Nach einem kurzen Gebet nahmen wir im Mehrzweckraum seiner Werkstatt die Speisen dankbar und neugierig auf den Gesprächsabend zu uns. Dabei zeigte uns Mario Bilder seiner Ballonfahrt über Saalfeld und dessen näheren Umgebung. Nach einigen geistlichen Liedern verlas Christian Sparsbrod den Evangeliumstext vom Tag der Arbeit, dem 1. Mai (Lk 16). Diese Lesung war gleichsam der Auftakt über den biblischen Text nachzudenken und spontan Gedanken hierüber auszutauschen. Dabei ging das Gespräch nahtlos zu Marios Thema eines weltweit gerechten Wirtschaftssystems über. Ein anspruchsvolles und zugegebenermaßen nicht einfaches Thema, über das Mario referierte. Welche Vorstellungen haben wir darüber und wie soll dies gehen? Darauf fand jeder seine eigene Antwort, geprägt von seinen Erfahrungen und Vorstellungen. Schnell wurde klar, dass es nicht nur eine Antwort hierauf gibt. Die Arbeit ist ein wesentliches Merkmal der Menschheit zur Sicherung des Lebensunterhalts. Sie soll sicher und planbar, darüber hinaus Spaß machen und uns erfüllen, dabei sinnvoll und umweltverträglich, das Arbeitsklima gut und gesund sein – und und und. In solch einem Arbeitsumfeld fühlt man sich wohl, hier finden wir zusammen. Doch kommen auch andere Gedanken auf. Wie sicher ist der Arbeitsplatz und das Einkommen, um eine Familie zu gründen und eine vernünftige Lebensplanung darauf aufzubauen? Kann man von ehrlicher Arbeit leben, reicht das Einkommen für bescheidene Ansprüche oder Erfordernisse des Lebens? Habe ich die Voraussetzungen oder Rahmenbedingungen, um entsprechend meinen Fähigkeiten und Ansprüchen ein erfülltes Arbeitsleben zu führen? Welche Rahmenbedingungen herrschen seitens der Politik, des Arbeitgebers oder des unmittelbaren Arbeitsumfeldes, im Kollegenkreis? Eins war schnell klar, wir brauchen günstige Rahmenbedingungen, um unsere Arbeit zu erledigen wie den an uns gestellten Anforderungen gerecht zu werden, ohne Schaden zu nehmen. Dies sind Sozial- und Arbeitshygienische Mindestbedingungen. Ein kluger Arbeitgeber sorgt sich darum. Jedoch sieht unsere Arbeitsumwelt oft anders aus. Die Welt der kleinen Unternehmen und Dienstleister weist oft Unwägbarkeiten und zu viel Bürokratie auf, die die Existenz gefährden. Es trifft dann Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleichermaßen, denn oft fehlen finanzielle Puffer und Geschäftsmodelle, die Durststrecken abfedern. Ein Risiko das zuweilen mit hohen Schulden verbunden ist. In unserer Runde wurde von guten Erfahrungen berichtet, wie von Situationen und Lebensentscheidungen, die in eine besonders ungewisse, belastende Zukunft führten. Auch wurde klar, dass wir gegenüber Arbeitnehmern anderer Länder ein hohes Niveau an Lebens- und Arbeitsqualität erreicht haben und der Arbeits- und Gesundheitsschutz längst zu den Selbstverständlichkeiten des Arbeitsprozesses zählt. Auch dies gehört zur Betrachtung wie ebenfalls das Glück, sich in der Arbeit verwirklichen zu können. Wir sprachen über Wirtschafts- und Materialkreisläufe, Werteverluste von Waren und Herstellungsbedingungen dieser im Rahmen der Globalisierung, von Kunden, die in Textilläden nachfragen, wer die Kleidung zu welchen Arbeits- und Lohnbedingungen produziert. Wir sprachen über die Nachhaltigkeit der Wirtschaftstätigkeit des Menschen, den Umwelt- und Tierschutz und seiner Verantwortung, Gottes Schöpfung zu achten und zu wahren. So gilt es ebenfalls Tiere nicht als bloßes Wirtschaftsobjekt, sondern als lebendige und gefühlvolle Wesen wahrzunehmen und zu behandeln. Als Fazit des Abends obliegt es uns, unser Kauf- und Konsumverhalten zu überdenken und gegebenenfalls neu auszurichten, wie unsere unmittelbare Arbeitsumwelt mit den uns gegebenen Möglichkeiten menschenwürdiger zu gestalten. Auch sollten uns die vielfältigen Werbeversprechen von Firmen nachdenklich stimmen und Anlass zum kritischen Hinterfragen geben. Denn wo Kalbsleberwurst draufsteht, muss dies nicht dem Produktinhalt entsprechen. Die Täuschungen der Werbung und die Täuschung der Firmen sind vielfältig und groß. Allein wir bestimmen mit unserem Kauf- und Konsumverhalten und nicht zuletzt durch unseren Geldbeutel eine humanere Arbeitswelt in Afrika, Asien, Südamerika wie Ost- und Westeuropa Wirklichkeit werden zu lassen. Dies gilt gleichermaßen für eine humane Tierhaltung wie Fleisch- u. Pflanzenproduktion ohne Gentechnik und Pestizide. Hierzu wissen wir Gott an unserer Seite, dessen moralische Komponente uns stets Richtschnur sein sollte. Nach 23 Uhr brachen wir nach dem Vaterunser und Segen auf und verabredeten uns für den 30.Juni 2017, vielleicht und hoffentlich in einer Hütte im Wald. Jürgen Tauchen