Die Orgeln in der Johanneskirche

Unsere Haupt-Orgel auf der Empore im Westen wurde 1894 von Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder) mit der Opuszahl 624 erbaut. Der Prospekt stammt von der Vorgängerorgel des Saalfelder Orgelbauers Fincke aus dem Jahre 1708. Der jetzt frei stehende Spieltisch befindet sich ca. 5 m vor der Orgel mit Blick auf das Instrument. Die Orgel wird bis zum Gehäuse pneumatisch angesteuert und arbeitet im Gehäuse als mechanische Kegellade. In den 30er Jahren wurde die Orgel umdisponiert. Dabei ging wertvolle originale Substanz verloren. Bis 1996 hat die Orgelbaufirma Rösel und Hercher das Instrument renoviert und die originale Disposition weitgehend wiederhergestellt. Die Stimmtonhöhe liegt bei 443 Hz bei 17°C. Die Disposition umfasst 48 Register auf Hauptwerk, Oberwerk, Schwellwerk und Pedal. Im Jahr 2022 wurde die komplette Orgel durch die Orgelwerkstatt Scheffler nach historischem Vorbild restauriert. Der Spieltisch aus den 30er Jahren blieb erhalten und wurde erneuert. Unsere Orgel zählt zu den schönsten Orgeln Thüringens. Unter den romantischen Orgeln nimmt sie eine Sonderstellung ein, da sie – bedingt durch den Prospekt – einen eher barock angelegten Werkaufbau besitzt und durch ihre direkte Abstrahlung heller und strahlender klingt, als manch andere Instrumente dieser Zeit.

Die Orgel in der Veronika-Kapelle wurde von der Firma Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder) im Jahr 1939 mit der Opuszahl 1625 erbaut. Sie besitzt auf einem Manual (C-f’’’) 4 Register, von denen 2 Register auf geteilter Schleife (ais/h) stehen. Die Disposition umfasst Prinzipal 2’ (geteilt), Scharff 3fach (geteilt), Rohrflöte 4’ und Gedackt 8’.

Im Altarraum befindet sich ein Truhenpositiv von Andreas Rösel. Es hat drei Register: Gedackt 8‘, Principal 4‘ und Oktave 2‘. Die Truhe ist mit geteilter Lade gebaut und besitzt eine Transponiermechanik für 415 Hz, 440 Hz und 467 Hz.

Disposition der großen Sauerorgel der Johanneskirche zu Saalfeld (Saale)

I. Hauptwerk C-f’’

  1. Prinzipal 16’
  2. Bordun 16’
  3. Prinzipal 8’ 
  4. Gemshorn 8’ 
  5. Gedackt 8’ 
  6. Gamba 8’ 
  7. Flûte harmonique 8’
  8. Quintatön 8’
  9. Oktave 4’ 
  10. Rohrflöte 4’
  11. Rauschquinte 2f
  12. Oktave 2’
  13. Mixtur 3f
  14. Cornett 2-5f
  15. Trompete 8'

II. Oberwerk C-f ’’’

  1. Quintatön 16’
  2. Prinzipal 8’
  3. Spitzflöte 8’
  4. Salicional 8’
  5. Dulciana 8’
  6. Rohrflöte 8’
  7. Oktave 4’
  8. Flauto dolce 4’
  9. Progressio 2-3f
  10. Clarinette 8’

 

 

III. Schwellwerk C-f ’’’

  1. Gedackt 16’
  2. Geigenprinzipal 8’
  3. Konzertflöte 8’.
  4. Liebl. Gedackt 8’
  5. Aeoline 8’
  6. Voix celestis 8’
  7. Schalmei 8’
  8. Traversflöte 4’
  9. Quintatön 4’
  10. Fugara 4’
  11. Harmonia aeth. 2-3f
  12. Oboe 8’

Pedal C – f ’

  1. Kontrabaß 32’
  2. Prinzipalbaß 16’
  3. Subbaß 16’
  4. Violon 16’
  5. Oktavbaß 8’
  6. Bassflöte 8’
  7. Violoncello 8’
  8. Oktave 4’
  9. Posaune 16’
  10. Trompete 8’
  11. Clarine 4’

Koppeln und Spielhilfen:

III/II, III/I, II/I, III/P, II/P, I/P, Walze, Schwelltritt, 3 freie Kombinationen, Tutti ohne Rohrwerke, Rohrwerke Tutti, Tutti-Koppel, Tutti-Pedal, Koppeln aus Walze, Zungen ab, Walze ab, Man. 16’ ab, Handregister zu Kombinationen, Handregister ab, (Pedalkoppeln als Tritte wiederholt, Manualkoppeln als Drücker unter dem 1. Manual wiederholt)